5. 11. 2022, 11:00 Uhr

Matinee der Janáček-Akademie in Leoš Janáček Haus

Ekaterina Krovateva, Vilém Cupák – Gesang

Nikita Ruzhavinskiy – Violoncello

Marta Vašková, Magdaléna Hrudová – Klavier

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Alexandr Glasunow: Auswahl von Liedern und Romanzen

Alexandr Glasunow: Elegie, op. 17

Leoš Janáček: Liederauswahl (Mährische Volkslieder, Lieder aus Hukvaldy)

Leoš Janáček: Märchen für Violoncello und Klavier

Alexander Glasunow war zu seiner Zeit einer der anerkanntesten russischen Komponisten. Daneben machte er sich auch als Dirigent und als langjähriger Direktor des Petersburger Konservatoriums einen Namen. Obgleich er erst 1936 verstarb, blieb er stets der musikalischen Sprache der Spätromantik treu. Zwar war er vor allem als Schöpfer symphonischer Werke bekannt, doch hat er auch zahlreiche Lieder und ein bemerkenswertes Kammerwerk hinterlassen.

 Die Mährische Volkspoesie in Liedern stellt mit 53 Liedern den umfangreichsten Liedzyklus Leoš Janáčeks (1854–1928) dar. Der Komponist arbeitete an diesem Zyklus in den Jahren 1892–1901, also in jener Epoche, in der auch seine Oper Jenůfa Gestalt annahm. Janáček widmete sich ab etwa 1888 intensiv der Volksmusik und dem Sammeln von Volksliedern, wobei diese Tätigkeit gerade in den Neunzigerjahren ihren Höhepunkt erreichte, als sie auch einen sehr großen Einfluss auf Janáčeks Kompositionstätigkeit gewann. Dem Volkslied blieb er jedoch sein Leben lang treu. Auch Adaptionen von Volksliedern für Singstimme und Klavierbegleitung widmete er sich etliche Jahre. In gewisser Weise dienten sie ihm als Experimentierfeld, weshalb diese Lieder einen ganz besonderen Platz im Werk des Komponisten einnehmen. Im Jahr 1892 gab der Verleger Šolc die zweite Auflage der Sammlung Ein Strauß mährischer Volkslieder heraus, „gebunden von František Bartoš und Lev Janáček“. Bei dieser Gelegenheit fragte der Verleger bei Janáček an, ob dieser nicht zu den Liedern noch eine Klavierbegleitung hinzufügen könnte. Janáček entsprach diesem Wunsch bei fünfzehn Liedern, die Šolc 1893 im ersten Heft herausgab. Das zweite Heft erschien erst 1902, als der Verleger die restlichen 38 Lieder veröffentlichte. Alle zusammen erschienen sie erst 1908 unter dem Titel Mährische Volkspoesie in Liedern. Lediglich vier der Lieder erklangen 1904 in Brno. Der komplette Zyklus wurde zu Janáčeks Lebzeiten offenbar nie aufgeführt.

Die Inspirationsquelle für Janáčeks Märchen für Violoncello und Klavier war das „Märchen vom Zaren Berendej, von seinem Sohn, dem Zarewitsch Iwan, von der Schlauheit des unsterblichen Koschtschej und von der Weisheit der Zarin Maria, der Tochter des Koschtschej“ von Wassili Andrejewitsch Schukowski. Dies war weder das erste noch das letzte Mal, dass Janáček sich einem russischen Sujet zuwandte. Die Geschichte von einem unbedachten Versprechen des Zaren, der dadurch sein einziges Kind verliert, vollendete Janáček in einer ersten Version am 10. Februar 1910. Die Handschrift umfasste drei Sätze. Das Märchen wurde am 13. März 1910 im Rahmen der VI. Sonatenstunde an der Brünner Orgelschule aufgeführt. Anschließend änderte Janáček das Stück so ab, dass es nunmehr aus vier Teilen bestand, und ließ es so am 12. März 1912 aufführen. Eine dritte Version erschien 1923 in gedruckter Form. Der Charakter der Komposition lässt erkennen, dass Janáček sie in Zeiten der Hoffnungslosigkeit und Vereinsamung schrieb.

Jiří Zahrádka  

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