4. 11. 2022, 19:00 Uhr

Aufführungsort: Stadion Kounicova

Ensemble: Symphonieorchester des Tschechischen Rundfunks, Prager philharmonischer Chor

Dirigent: Marko Ivanović

Chorleiter: Lukáš Kozubík

Klavier: Martin Kasík

Alt: Markéta Cukrová 

Rezitator: Ondřej Brousek

Die Aufführung dauert 100 Minuten einschließlich einer 20-minütigen Pause.

 

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Leoš Janáček: Des Spielmanns Kind, JW VI/13

Anton Rubinstein: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4, op. 70 

Vladimír Sommer: Vokalsymphonie für Altstimme, Rezitator, Chor und Orchester

 

Auf dem Programm des Orchesterkonzerts stehen drei bemerkenswerte und nur selten gespielte Werke. Janáčeks symphonische Dichtung Des Spielmanns Kind aus dem Jahr 1913 ist die erste aus einer Reihe von herausragenden Kompositionen des Autors für Symphonieorchester. Für die Interpreten ist dieses Werk überaus anspruchsvoll, dies gilt vor allem für die Streicher und ganz besonders für die Bratschen. Die Handlung außerhalb der Musik bezieht sich auf ein Gedicht von Svatopluk Čech mit deutlichem sozialem Untertext. Die gefühlsbetonte und emotional geladene Komposition zählt zu den herausragenden Werken Janáčeks.

 

Der Komponist und Pianist Anton Rubinstein stand zu seiner Zeit dank seiner herausragenden Interpretationsfertigkeiten in einer Reihe mit dem ähnlich virtuosen Franz Liszt. In Janáčeks Jugendzeit genoss Rubinstein einen ganz besonderen Ruf. Als sich der junge Janáček für die Laufbahn eines Konzertpianisten entschied, war es sein sehnlicher Wunsch, bei Rubinstein zu studieren, doch blieb ihm dies aus mehrerlei Gründen verwehrt. Rubinsteins Klavierspiel und seine Kompositionskunst konnte Janáček später bei Konzerten bewundern, die er während seines Studiums am Leipziger Konservatorium im Jahr 1879 besuchte. An Rubinsteins außergewöhnliche Persönlichkeit erinnern wir mit dem interpretatorisch sehr anspruchsvollen Klavierkonzert Nr. 4 aus dem Jahr 1864. 

 

Die Vokalsymphonie von Vladimír Sommer zählt zu den bedeutendsten Werken des symphonischen Schaffens tschechischer Autoren aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die monumentale Komposition für Altstimme, Rezitator, gemischten Chor und Orchester aus dem Jahr 1958 ist durch die Last jener Zeit geprägt und stellt eine Kontemplation über den Tod und die menschliche Grausamkeit dar. Die drei Teile basieren auf Texten von Franz Kafka (In der Nacht), Fjodor Michailowitsch Dostojewski (Raskolnikows Traum aus Schuld und Sühne) und Cesare Pavese (Der Tod wird kommen und deine Augen haben). Es handelt sich um ein ungemein suggestives, aber dabei für die Zuhörer zugängliches Werk, das auch mehr als sechzig Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner starken Botschaft eingebüßt hat.

Jiří Zahrádka

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