Liebe Festivalbesucher,

wir möchten Sie alle herzlich zur Abschlussveranstaltung des Festivals einladen, die mit der Aufführung von Flames von Erwin Schulhoff stattfinden wird. Es wurde durch das Werk von Karel Josef Beneš inspiriert und wird von Calixto Bieito inszeniert. Flames findet am 20. November um 19:00 Uhr im Janáček-Theater statt.

Das Werk an der Grenzlinie von Oper, Pantomime und symphonischer Dichtung ist eine Aneinanderreihung von zehn lose miteinander verbundenen Szenen. Don Juan ist verliebt in den Tod, personifiziert in der Figur der La Morte, der einzigen Frau, die er noch nie verführen konnte. Für seine Taten fällt er nicht wie Mozarts Don Giovanni der Hölle anheim, sondern wird zur unendlichen Wiederholung seines Lebens verurteilt – unter den Klängen eines Flötensolos jenes verdunkelte Haus zu betreten, in dem die Oper begonnen hat, um dort das nächste Opfer zu verführen. Dies wird aus der Ferne von den sechs Schatten beobachtet – Frauen, die wie ein griechischer Chorus das Geschehen auf der Bühne und auch Don Juans Leben kommentieren. Die Oper findet ihren Abschluss mit den Worten der La Morte: Die Rettung ist so fern – wieder einmal. Zum Zeitpunkt der Entstehung der Oper konnte weder Schulhoff noch Beneš ahnen, dass ihnen ein ähnliches Schicksal widerfahren würde: Beneš wurde für seine Widerstandstätigkeit gegen die Nationalsozialisten zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe wurde in eine Haftstrafe umgewandelt (1941–1945), und er überlebte den Krieg. Schulhoff dagegen erlebte das Kriegsende nicht mehr; als jüdischer Künstler wurde er in das Internierungslager auf der Wülzburg in Bayern verschleppt, wo er im August 1942 an Tuberkulose starb.

Schulhoffs Flammen stellen eine ganz einzigartige Herangehensweise an das Operngenre dar, das Motiv der Verdammung Don Juans zu einem ewigen Leben zeigt Parallelen zu Janáčeks Sache Makropulos.

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